Das Michi-Verfahren

Von | 2. Oktober 2017

Das Michi-Verfahren ist ein Verfahren zur Bewertung verschiedenster Produkte und Prozesse. Es ist unabhängig zum Rangreihenverfahren (Bewertung von Arbeitsprozessen) entwickelt worden, weist aber einige Ähnlichkeiten mit ihm auf.

Es dient dazu subjektiv empfundene Wertigkeiten in Zahlen zu fassen und sie Objektiv greifbar zu machen.Z.B. für die Fragestellung „Wie viel ist diese Arbeit wert.“ Oder „Wie viel ist diese Zutat im Verhältnis zur anderen Wert.“

Ich versuche es an dieser Stelle mit der Beschreibung von Arbeitsprozessen. Aus Gründen der Übertragbarkeit spreche ich hier nicht von Arbeitsprozessen sondern von Membern (Mitglied „in der Liste“)

Man erhält am Ende eine Dezimalwert der dem Member entspricht.

 

Als erstes muss die Anzahl der maximalen Member bestimmt werde. In unserem Beispiel: 9 Stück

* Als nächstes multipliziert man die Anzahl mindestens mit 10 um genug Schwankungsbreite zu haben. In unserem Fall hätten wir dann Werte im Bereich von 0 bis 90.

Danach teilen wir jedem Member eine nach der Gesamtanzahl der Member angemessene Anzahl an Kategorien zu. Bei 9 Member reicht eine Kategorie, maximal 2. Bei 100 Membern können es schon mehr sein.

Ich habe mich als erstes für die Kategorien Zeichnung, Produkt, Bearbeiten, Kunden, Gespräch und Auswahl entschieden. Diese reichen nicht aus um  die Member eindeutig zu klassifizieren. Für den Fall das schon Erfahrungswerte vorliegen kann man an späterer Stelle diese mit einfliesen lassen und bei der ungenauen Kategorisierung bleiben. Da das hier nicht der Fall ist, müssen genauere Kategorien gefunden werden.

Member; Kategorie 1; Kategorie 2

  1. Messen und anzeichnen -> Zeichnung; Produkt
  2. Bohren -> Produkt; Bearbeiten
  3. Schleifen -> Produkt; Bearbeiten
  4. Drehen -> Produkt; Bearbeiten
  5. Zeichnung lesen -> Zeichnung
  6. Zeichnung anfertigen -> Zeichnung
  7. Sägen -> Produkt Bearbeiten
  8. Umgang mit Kunden- > Kunden; Gespräch
  9. Rohstoff auswählen -> Produkt; Auswahl

ändern zu

Member; Kategorie 1; Kategorie 2

  1. Messen und anzeichnen -> Zeichnung; Produkt
  2. Bohren -> Produkt; Be. Leicht
  3. Schleifen -> Produkt; Be. Mittel
  4. Drehen -> Produkt; Be. Schwer
  5. Zeichnung lesen -> Zeichnung, Ze.Leicht
  6. Zeichnung ändern -> Zeichnung, Ze.Mittel
  7. Sägen -> Produkt; Be. Mittel
  8. Umgang mit Kunden- > Kunden; Gespräch
  9. Rohstoff auswählen -> Produkt; Auswahl

Da jetzt alle Member eindeutig katagorisiert sind, müssen jetzt diesen Katagorien Werte zugewiesen werden. Danach müssen diese 2 (oder 3; bei bekannten Werten) gewichtet und verrechnet werden. In diesem Beispiel Gewichten wir mit 60% für die erste Kategorie und 40% für die 2. Kategorie.

Ich habe mich bei den Hauptkategorien für 3 (Zeichnung); 5 (Produkt) und 8 (Kunden) entschieden. Danach werden die Unterkategorien vergeben. (Die Werte der Kategorien werden mit 60% und 40% (*0,6; *0,4) gewichtet. Diese Werte werden dann addiert. Der Wert muss dann chronologisch sortiert werden und ergibt die Reihenfolge.   ( In diesem Beispiel kann man sich die Multiplikation mit auf 90 sparen, die Werte sind auch ohne diesem aussagekräftig. )

Kategorien

  • Zeichnung -> 3
  • Produkt -> 5
  • Kunden -> 8
  • Be.Leicht -> 2
  • Be.Mittel -> 5
  • Be.Schwer -> 6
  • Ze.Leicht -> 2
  • Ze.Mittel-> 8,5
  • Gespräch ->10
  • Auswahl -> 9

Danach muss die entstanden Liste nochmals mit den subjektiven Erwartungen der Ersteller abgeglichen werden. Bei großen Listen sind entsprechende Teilbereiche auszuwählen (Anfang; Mitte; Ende) und gegebenen falls die Werte der Kategorien oder die Gewichtung anzupassen. Die Prozess kann viel Zeit in Anspruch nehmen.

Diese Liste hat folgendes Ergebnis gebracht.

  1. Zeichnung lesen 3,0
  2. Bohren 4,8
  3. Messen und anzeichnen 5,4
  4. Schleifen 6,6
  5. Sägen 6,6
  6. Zeichnung ändern 6,9
  7. Drehen 7,2
  8. Rohstoff auswählen 9,0
  9. Umgang mit Kunden 10,8