Quo Vadis Knigge ?

Von | 11. Mai 2022

Ich möchte mich in diesem Beitrag mit dem Knigge, seinem Historischen Kontext und seinen Autoren auseinandersetzen. Quelle ist Wikipedia

Adolph Freiherr Knigge lebte von 1752 bis 1796. Er lebte in der ausgehenden Epoche der Aufklärung und verfasste ein Werk über Soziologie. Benimm- und Etiketteregeln wurden erst später durch den Verlag hinzugefügt.

Gesellschaft der Aufklärung:

  • Männliche Überdominaz
  • Frauen durften keine höheren Schulen besuchen
  • Frauen hatten keine Entscheidungsbefügnisse über Ihre Kinder
  • Frauen durften nicht wählen
  • Frauen mussten für den Haushalt sorgen
  • Frauen mussten sich Ihrem Mann unterordnen
  • Die Väter bestimmten die Ehepartner der Töchter
  • Frauen durften den Beruf nicht frei wählen

Die Rechte der Frauen zu dieser Zeit werden stellenweise auch mit den Rechten von Sklaven oder Leibeigenen gleichgesetzt.

Als Beispiel möchte ich hier Fanny Hensel die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy aufführen. Sie erlangte nie die Berühmtheit Ihres Bruders und eine ähnliche Karriere war Ihr allein dadurch verwehr, weil sie eine Frau war.

Grundgesetz:
Artikel 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

Auslegung:

Wenn alle gegenüber dem Gesetz gleich sind, sind sie auch untereinander gleich.

Knigge und die Frauen

Knigge macht in einigen Detailregeln Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Beispiel:

  • Der Mann soll bei einem Treppenaufstieg vor der Frau gehen, damit er Ihr nicht unter den Rock schauen kann (Das Frauen auch Hosen tragen könnten, galt zur Zeit von Hrn. Knigge bis ins 20. Jhrd. als obszön … )
  • Bei der Begrüßung dürfen Frauen sitzenbleiben während Männer aufstehen sollen.
  • Ladys first

Erfahrungen:

Es gibt Menschen, die einfordern sich an den Knigge zu halten. Allerdings missachten diese Menschen oft, den Knigge selbst. Eine Regel des Knigge ist, das man andere Menschen nicht darauf aufmerksam macht, wenn sie sich nicht an den Knigge halten. Der aufmerksame Knigge-Kritiker kann auch häufig beobachten, wie Pseudo-Knigge-Anwender in Details der Knigge-Anwendung versagen.

Gesamtfazit:

In einer zivilisierten Zeit in der Frauen fast maximal unterdrückt werden stellt der Knigge Regeln auf um Menschen auch Frauen höflicher zu behandeln. Dabei versuchte er Frauen in verschiedenen Details bessere Konditionen zuzuweisen als Männern. Das verwerfliche ist nicht nur das den Frauen ein besserer Status vorgemacht werden sollte, sondern ein nicht hinzunehmender Zynismus (Spott) gegenüber den Bedürfnissen der Frauen als Menschen vor dem Hintergrund der extremen Unterdrückung.